5 Fragen an VALERIE JUNGER

1. Wie geht es Dir und wann wurdest Du das zuletzt gefragt?
Ich bin müde und gleichzeitig sehr aufgeregt. Müde, weil meine Businesspartnerin Mariella und ich in den letzten Monaten neben unseren regulären Jobs und der Care-Arbeit ein umfangreiches Mentoring-Programm für Mütter auf die Beine gestellt haben, was natürlich mit einem hohen Workload einherging. Aufgeregt, weil wir das Produkt endlich launchen konnten und nun richtig losgeht. 

Vermutlich hat mich Mariella nach meinem Befinden gefragt. Das tun wir regelmäßig, um abzuchecken, wie es uns beiden gerade geht.

2. Was würde Dein jetziges Ich Dir sagen wollen, als Du (zum ersten Mal) Mutter wurdest?
"Alles ist eine Phase, nichts ist für immer.“

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Herausforderungen, die du gerade durchmachst, vorübergehen werden, und dass du stärker daraus hervorgehen wirst. Glaub an dich selbst und vertrau auf deine Fähigkeiten als Mutter.


3. Wie hat Dich Dein Mutter Sein als Frau verändert?
Das Muttersein hat mich als Frau in vielerlei Hinsicht verändert. Ich habe heute eine viel klarere Vorstellung von dem, was ich im Leben erreichen möchte, und ich kenne mich selbst besser. Dies ermöglicht es mir, meine Prioritäten zu setzen und meine Energie auf das Wesentliche zu konzentrieren. No time for bullshit!


4. Was beschäftigt Dich aus gesellschaftspolitischer Sicht besonders, seit du Mama bist?
Mein Blick hat sich sicherlich auf viele gesellschaftspolitische Themen verändert. 

Ein großes Thema ist, nicht zuletzt aufgrund meines Jobs, die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als Coachin begleite ich viele Frauen, die sich neben ihrer Rolle als Mutter eine erfüllte Karriere wünschen. Wie sieht es hier aus mit flexible Arbeitszeiten, bessere Elternzeitregelungen oder erschwingliche Kinderbetreuung? Inwiefern unterstützen Unternehmen Frauen, die nach der Karenz zurück in den Job kommen? Wo gibt es hier Verständnis?

Ein weiteres Anliegen, das mich sicherlich auch bewegt, ist die Gleichstellung der Geschlechter. Als Mutter von einem Mädchen möchte ich sicherstellen, dass sie in einer Welt aufwächst, in der Geschlecht keine Rolle spielt, wenn es um Bildung, Karrierechancen oder persönliche Entfaltung geht. 

5. Was würdest Du andere Mütter gerne fragen und was würdest Du antworten?
Ich würde ihnen raten, sich selbst nicht zu sehr zu stressen und sich nicht mit anderen zu vergleichen. Jede Mutter und jede Familie hat ihre eigenen Bedürfnisse und Umstände. Was für die eine funktioniert, muss nicht zwangsläufig für die andere gelten. 

Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Familie zu achten und sich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen oder dem Druck, perfekt zu sein, überwältigen zu lassen. 

Nehmt euch Zeit für Selbstfürsorge, seid geduldig mit euch selbst und vertraut auf euer Bauchgefühl. Es gibt kein 'richtiges' oder 'falsches' Muttersein, sondern nur das, was für euch und eure Kinder am besten funktioniert.

Storiesursula ressl